Ananas auf dem Balkon anbauen: So gelingt’s
Die verschiedensten Kräuter können am Balkon leicht angebaut werden. Von Schnittlauch über Basilikum bis hin zu Tomaten: Sie schmecken aromatisch und sind immer frisch. Aber Obst und vor allem Ananas am Balkon anbauen? Klingt aufwendig und mit viel Arbeit verbunden – aber es ist gar nicht so schwer, wie du vielleicht denkst. Welche Schritte es für die Ananaszucht braucht und was du dafür benötigst, erfährst du hier.
Wissenswertes über die Ananas
Die Fruchtananas (Ananas comosus) wird hauptsächlich in tropischen Ländern wie Brasilien, Thailand, Hawaii oder Kolumbien angebaut. Bekommt die Ananas allerdings viel Licht und Wärme und findet am richtigen Standort ihren Platz, kann sie auch ideal auf dem Balkon, im Gewächshaus oder als Zimmerpflanze in kälteren Regionen gehalten werden. Noch besser ist es, Ananas-Pflanzen zu vermehren. Das nennt sich Regrowing und bedeutet, dass aus dem Abtrennen des Blattschopfes einer Ananas eine neue Pflanze nachwachsen kann. Was normalerweise im Abfall landen würde, kann somit wieder verwendet werden. Wie du eine eigene Ananas-Pflanze ziehen kannst, zeige ich dir Schritt für Schritt.
Was benötige ich für den Anbau von Ananas?
Am wichtigsten ist der Standort: Ananas-Pflanzen fühlen sich am wohlsten, wenn sie ausreichend Licht und Helligkeit bekommen. Da sie exotische Früchte sind und dementsprechend tropisches Klima bevorzugen, sollten sie bei mindestens 25 bis 30 Grad gehalten werden. Liegt dein Balkon westlich, ist das die ideale Ausrichtung für die Pflanze. Alternativ eignet sich auch eine helle Fensterbank oder ein Wintergarten. Die Ananas-Pflanze ist eine hohe Luftfeuchtigkeit gewohnt – sprühe deine Pflanze regelmäßig mit Wasser ein.
Hast du beschlossen deine Ananas zu vermehren, benötigst du für die weiteren Schritte ein Substrat. Dieses sollte einen hohen mineralischen Anteil besitzen wie beispielsweise Anzuchterde, Palmen-Erde oder ein Sandgemisch. Verwende zusätzlich einen luft- und wasserdurchlässigen Topf, der nicht zu klein ist und dann kann es auch schon losgehen!
In nur 5 Schritten zur eigenen Ananas-Zucht
Es benötigt nur wenig Aufwand, um deine Ananas nachwachsen zu lassen. Allerdings musst du dafür einiges an Geduld mitbringen, da es bis zu einem Jahr oder länger dauern kann, bis deine Pflanze blüht. Also nicht verzagen, wenn nicht sofort Ergebnisse zu sehen sind. Hier erfährst du, wie auch dein Steckling zu einer Ananas-Pflanze heranwachsen kann.
Schritt 1: Ananas kaufen
Achte beim Kauf darauf, dass deine Ananas mittelreif ist, die Blätter noch schön grün sind und sie nicht verschimmelt ist. Das Wichtigste beim Regrowing ist nämlich der Blattschopf – auf ihn kommt es hauptsächlich an.
Schritt 2: Blattschopf abschneiden und Strunk freilegen
Schneide den oberen Teil der Ananas (ca. das obere Viertel) mit einem scharfen Messer ab. Eine weitere Option ist es, den Strunk aus der Ananas herauszudrehen. Dies benötigt allerdings einiges an Kraft und gelingt bei nicht ganz reifen Früchten oft schwieriger. Als Nächstes trennst du das Fruchtfleisch vom Strunk und entfernst die untersten Blätter des Blattschopfes. Tipp: Lasse anschließend den Blattschopf in etwa 2-3 Tage lang über einer Heizung trocknen, damit er nicht zu schimmeln beginnt.
Schritt 3: Gib den Strunk ins Wasser
Gib den Strunk in ein Glas vollgefüllt mit Wasser und stelle deine Ananas-Pflanze an den für sie vorhergesehenen warmen und hellen Platz am Balkon. Vergiss nicht, das Wasser regelmäßig frisch aufzufüllen und den Wasserstand zu kontrollieren.
Schritt 4: Bei Wurzelbildung ab ins Substrat
Sobald du bemerkst, dass die Wurzeln etwa 3-5 Zentimeter erreicht haben, kannst du den Strunk in das passende Substrat pflanzen. Rechne damit, dass es einige Wochen dauern kann, bis es zur Wurzelbildung kommt.
Schritt 4: Genügend Zeit einplanen
Nachdem du den Strunk ins Substrat gegeben hast, braucht es bis zu einem Jahr, bis dein Steckling die ersten Blüten trägt. Erst nach einem weiteren halben Jahr zeigt sich der erste Fruchtansatz – also nicht verzagen, falls es länger dauert, bis deine Pflanze Früchte trägt.
In der folgenden Grafik findest du eine Übersicht der Schritte auf einen Blick:
Eine Checkliste für deine Ananaszucht
Hier habe ich dir als Zusammenfassung die wichtigsten Hinweise für deine Pflanze zusammengefasst – damit du vor allen Eventualitäten gewappnet bist:
✓ Falls die Temperaturen sinken, kannst du als alternative Lösung auch eine künstliche Pflanzenbeleuchtung verwenden.
✓ Die Ananas-Pflanze muss nicht ständig gegossen werden – achte allerdings auf kalkarmes oder Regenwasser beim Gießen.
✓ Du musst die Pflanze erst gießen, wenn das Substrat trocken ist. Ansonsten kann sie faulen.
✓ Düngen: In den Sommermonaten sollte deine Pflanze alle ein bis zwei Wochen gedüngt werden, in den Wintermonaten reicht alle vier Wochen. Tipp: Vermische den Flüssigdünger mit Gießwasser.
✓ Weist deine Pflanze Schädlinge auf, hast du sie möglicherweise im Winter zu viel gedüngt oder sie steht an einem zu dunklen Platz und benötigt mehr Helligkeit.
✓ Das Regrowen funktioniert nicht nur bei Ananas, sondern kann bei mehreren Gemüse- bzw. Obstsorten im gleichen Prinzip angewendet werden.
Ananas in kälteren Regionen zu vermehren ist kein Zuckerschlecken, denn du musst einiges an Geduld und Fingerspitzengefühl mitbringen. Mit diesen Schritten und Tipps bist du allerdings bestens vorbereitet und kannst dich daran erfreuen, wie deine Pflanze beginnt zu wachsen und Früchte zu tragen. Und jetzt wünsche ich dir viel Spaß bei deiner Ananaszucht!